Lehre als Einzelhandelskaufmann/-frau

Egal ob in Kaufhäusern, Supermärkten oder Fachgeschäften, in den Bereichen Lebensmittel, Textil, Möbel, Baustoffe oder Parfümerie – überall wo der Verkauf und die Kundenberatung im Mittelpunkt stehen, da ist auch der/die Einzelkaufmann/-frau.

 

Die Ausbildung als Einzelhandelskaufmann/-frau

... bei HORNBACH Baumarkt GmbH
 

... bei RWA Raiffeisen Ware Austria
 

Als Einzelhandelskaufmann oder -frau bist du tagtäglich im Geschäft und im stetigen Kontakt mit dem Kunden.
 

Die 3-jährige Ausbildung kannst du in einer Reihe verschiedener Geschäfte absolvieren.

1. Die Tätigkeiten
 

In erster Linie verkaufst du dem Kunde Ware und berätst ihn bei seiner Wahl. Konkret heißt dies, dass du zu Beginn an und/oder auf der Verkaufsfläche unterwegs bist.

Dazu kümmerst du dich um die angemessene Präsentation der Waren, Regale und der sonstigen Ladendekoration.

Damit der Kunde immer das Passende findet, übernimmst du im Laufe der Ausbildungen und später im Beruf Warenbestellungen, Qualitätskontrollen und führst Buch über das Inventar. Auf diese Weise stellst du sicher, dass alle notwendigen Waren für die Kunden verfügbar sind.

Natürlich gehört dazu ebenso die Warenannahme nach der erfolgten Bestellung und das anschließende Verräumen in die richtigen Abteilungen.

Zum Schluss umfasst deine Service-Leistung am Kunden das Bearbeiten von Reklamationen, Rückgaben und ähnlichen Aufgaben.

2. Notwendige Qualifikationen und Anforderungen
 

Um als Einzelhandelskaufmann/-frau ausgebildet werden zu können, musst du die 9-jährige Schulpflicht erfüllt haben.

Idealerweise bringst du ein Gespür für Menschen und deren Bedürfnisse mit, um den richtigen Bedarf zu ermitteln und damit das passende Produkt zu verkaufen.

Je nach Einsatzgebiet im Einzelhandel - wie Parfümerien, Juweliere oder Telekommunikation - können bestehende Fachkenntnisse von Vorteil sein. Einen Erstkontakt zur Branche hast du am besten schon durch Praktika oder Ferienjobs gewonnen.
 

Darüber hinaus fordern die meisten Arbeitgeber noch weitere, fächerübergreifende Kompetenzen wie:

- Kontaktfreudigkeit
- Freundlichkeit (Höfliche Anrede und Umgang)
- Gepflegtes Auftreten
- Serviceorientierung (z. B. Kunden ansprechen und beraten)
- Teamfähigkeit (Aufgabenteilung unter den Kollegen)
 

3. Gehalt
 

Da der Beruf als Einzelhandelskaufmann/-frau so facettenreich ist und praktisch in jeder Branche vorhanden ist, variieren dementsprechend die Verdienstmöglichkeiten während und nach der Ausbildung sehr stark.

Lehrlingsentschädigung lt. Kollektivvertrag (brutto) im Baugewerbe und der Bauindustrie (Stand 01.01.2024)

1. Lehrjahr: € 880,-
2. Lehrjahr: € 1.130,-
3. Lehrjahr: € 1.430,-
4. Lehrjahr: € 1.490,-

 

Zumal diese Unterschiede durch Tarifverträge nochmals verstärkt werden. Während kleinere Fachgeschäfte im Normalfall an keinen Tarif-Vertrag gebunden sind, wirst du in einer großen Kaufhauskette nach einem festgesetzten Tarif vergütet.
 

Nach abgeschlossener Ausbildung steigen die meisten Absolventen mit einem Gehalt zwischen 1.500 Euro bis 1.700 Euro in ihren Beruf ein.

Das Gehalt steigt wie üblich mit steigender Berufserfahrung und/oder Zusatzqualifikationen nach der Ausbildung an. So ist es durchaus möglich nach einigen Jahren im Beruf 3000 Euro brutto zu verdienen.
 

4. Ablauf der Ausbildung
 

Der Beruf von Einzelhandelskaufleuten ist ein dualer Ausbildungsberuf mit einer Lehrzeit von drei Jahren. Das heißt, dass du zum einen innerhalb des Betriebs lernst und dazu in einer Berufsschule.

In der Regel findet ein Großteil der Ausbildung im Betrieb selbst statt. Der Unterricht an der Berufsschule kann als Block-Unterricht (z.B. 3 Monate am Stück) strukturiert sein oder in der Arbeitswoche untergebracht sein.

Am Ende deiner Ausbildung folgt die Lehrabschlussprüfung (LAP) in der dein Wissen aus Betrieb und Berufsschule getestet wird.
 

5. Karrieremöglichkeiten
 

Nach abgeschlossener Ausbildung bekommst du Zugang zu Werkmeisterschulen und deren Meisterprüfungen.

Du hast die Möglichkeit über das Berufsförderungsinstitut (bfi), das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) oder die Kammer für Angestellte und Arbeit weitere Kurse zu belegen.

Diese schulen dich in Bereichen wie Verkaufstechnik und anderen kaufmännischen Aufgaben, womit du dich später als Lagerleiter/-in oder Einkäufer/-in zukunftssicher weiterspezialisieren kannst.

Oder du bleibst im Unternehmen und strebst durch unternehmenseigene Programme die Stelle als Filialleiter/-in an, womit du deine Kompetenz und deinen Verdienst erweiterst.