Lehre als Labortechnik/-in

Hinter vielen Produkten stecken findige Köpfe, die es entworfen haben. Kaum ein Erzeugnis kommt ohne die Hilfe von Labortechnikern aus. Je nach Schwerpunkt befassen sie sich dabei mit Biochemie, Chemie oder Lack- und Anstrich Mittel.

Die Ausbildung als Labortechniker/in


1. Tätigkeiten



Auch wenn die Tätigkeiten im Speziellen sich von Hauptmodul zu Hauptmodul unterscheiden, so sind die Aufgaben doch ähnlich strukturiert. Sogar dann, wenn sie in unterschiedlichen Branchen wie der Industrie, der Umweltforschung oder in Recycling Unternehmen liegen.



So ist eines der Kernfelder in diesem Beruf das Forschen. Das umfasst eine große Bandbreite an Aufgaben. Labortechniker führen Untersuchungen am Rohstoff oder an der Chemikalie ihrer Wahl durch. Dabei studieren sie die Eigenschaften und setzen Versuchsreihen auf, die das Wissen um diesen Stoff erweitern. Dichte der Moleküle, Schmelz- und Siedepunkte, Leitfähigkeit oder ph-Wert. Solche Daten können aus den Untersuchungen gewonnen werden. Zum Vorteil des jeweiligen Betriebes.



Allerdings sind nicht nur Reinstoffe ihr Aufgabengebiet. Manchmal fällt ihnen auch ein Produkt aus dem Abfallprozess in die Hand oder ein Zwischenprodukt innerhalb des Fertigungsprozesses. Um hier möglichst präzise vorzugehen, setzt jeder Labortechniker auf modernstes Gerät wie elektronische Mikroskope, Mikrogramm-Waagen oder Brutkästen für Mikrokulturen. Dennoch nutzt der Labortechniker immer noch altbekannte Werkzeuge wie Skalpell, Pipette und Zange um die Proben fachgerecht aufzubereiten.


2. Qualifikationen und Anforderungen



Selbstredend ist die neunjährige Schulpflicht ein wichtiges Kriterium für die Betriebe. Darüber hinaus zählen noch weitere wichtige Eigenschaften, die der zukünftige Auszubildende mitbringen sollte.



Da du in jedem Falle wissenschaftlich arbeitest, sind sehr gute Kenntnisse in Chemie notwendig. Am besten Physik obendrauf. Viele chemische Prozesse hängen nämlich von physikalischen Faktoren ab.



Exaktes Arbeiten, Hygiene und Sorgfalt sind weitere gern gesehene Qualitäten. Ob nun beim Aufbau des Versuchs, der Aufbereitung der Daten oder schlichtweg bei der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen. Kleinste Fehler können hier zu gravierenden Folgen werden. Eine gewissenhafte Arbeitsweise kontiert dies.



Hervorragende Computer-Kenntnisse mit einem guten Verständnis für Zahlen sorgen dafür, dass du die Auswertung und Interpretation der Daten fachgerecht vornimmst. Deine aus der Forschung gewonnen Ergebnisse müssen für andere verständlich werden. Einzig so finden sie Umsetzung in der realen Welt.



Computer-Kenntnisse sind deswegen unumgänglich, weil so ziemlich jeder Versuch und jede Testreihe digital dokumentiert wird. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit geschickt mit dem Computer umzugehen.



3. Gehalt



Die Labortechniker fallen durch ihren Schwerpunkt in der Chemie unter die Kollektiv-Verträge der Chemiebranche. Angemerkt sei noch, dass Stellen im akademischen Sektor wie bei Universitäten eher am unteren Ende der Skala sind im Vergleich zur Industrie.


 

Lehrlingsentschädigung lt. Kollektivvertrag (brutto) im Chemischen Gewerbe (Arbeiter) (Stand 01.01.2024)

1. Lehrjahr: € 700,-
2. Lehrjahr: € 1.060,-
3. Lehrjahr: € 1.440,-
4. Lehrjahr: € 1.810,-


4. Ablauf der Ausbildung



Die Ausbildung dauert entweder regulär 3,5 Jahre oder 4 Jahre, falls noch ein zusätzliches Spezialmodul gewählt wird. Der Ablauf gestaltet sich dem nach dem dualen Konzept mit Arbeitszeit im Betrieb und Unterricht an der Berufsschule.



Die drei Hauptmodule sind:


• Chemie

• Biochemie

• Lack- und Anstrichmittel



Biochemie und Lack- und Anstrichmittel lassen sich nicht miteinander kombinieren. Jede andere Kombination von Hauptmodulen und dem Spezialmodul ist dagegen möglich.



5. Karrieremöglichkeiten



Die Weiterbildungen beim Labortechniker laufen entweder über ein Kolleg für Berufstätige oder über die speziellen höheren Lehranstalten. An dieser Stelle wird nochmals das Fachwissen, um Stoffe und Versuchsmethoden erweitert. Mit höheren Qualifikationen stehen für Labortechniker Führungspositionen wie Hauptlaborant/in oder Oberlaborant/in offen. Insbesondere in größeren, internationalen Betrieben.